Felipe Mujica  Wenn ein Hund einen anderen Hund kennenlernt

20/08/1997 – 04/09/1997

Press Release

"Wie trafen Nagel im März 1996. Er sah unsere Arbeiten, wir führten ein Gespräch und nach ein paar weiteren Treffen sprach er schließlich über eine mögliche Zusammenarbeit in der Zukunft. Zurück in Santiago, schickten wir ihm im Verlauf des Jahres 1996, während wir noch an der PUC Art School studierten, Informationen über unsere Arbeitsfortschritte (Photos und einige Zeilen, die wir geschrieben hatten); diese Mitteilungen nannten sich Nice portafolio und Nice Portafolio 2".

Die Künstler teilen die Ausstellungszeit in zwei Hälften:
Vom 2.-16 August zeigt Diego Fernández under dem Titel "Warum kann ich das Rauchen nicht lassen?" seine Malerei.
Vom 20. August -4. September wird eine Wandinstallation von Felipe Mujica zu sehen sein, mit dem Titel "Wenn ein Hund einen anderen Hund kennenlernt".

"Die Idee, die Zeit die uns Nagel gegeben hat, zu teilen, hat im Wesentlichen zwei Gründe: Einen architektonischen Grund (wie funktionieren unsere Werk in den Galerieräumen) und einen sozialen Grund (wie funktioniert die Galerie Christian Nagel innerhalb der Kölner Kunstkreise)".

Diego Fernández hat eine Gruppe von 36 Bildern in der Größe 100 x 100 cm vorbereitet, um ein Maximum der Wandoberfläche der Galerie abzudecken.
Seine Werke bestehen aus Emailfarbe auf Leinwand, ungerahmt und direkt an der Wand befestigt ohne Abstand zwischen den einzelnen Bildern. In diesem speziellen Fall hängt die Anordnung hauptsächlich von der Chromatik ab.
Alle diese Bilder zeigen eine zentrale Figur, die sich aus Kreisen auf einer monochromen Farbfläche zusammensetzen. Die Form- und Farbkombinationen befinden sich in einem ständigen Konflikt mit der Quadratform, in die sie eingeschlossen sind. Fernández' Arbeiten sind gleichzeitig eingeschränkt und spielerisch, entsprechend seinem Konzept einer Sammlung: "Die Sammlung ist ein sehr lohnendes System, wandelbar, expansionsfähig und fehlerlos. Jedes Stück ist gleich bedeutsam, als ein Schlüssel, das Ganze zu finden."

"Bei meinem ersten Versuch- Painting Colllection #1 - begann ich, die Bilder, auch wenn zunächst jedes unterschiedlich gedacht war, als gleichwertige Module zu betrachten. Ich fing an, mich permanent mit der Position der Bilder an der Wand zu beschäftigen, und bemerkte dabei, wie das Thema von einem bildimmanenten zu einem meta-bildnerischen Problem wurde (was bisher im Bild passierte, fing an außerhalb seiner Grenzen zu passieren: zu organisierende Formate, anzuordnende Dichten)."

Felipe Mujica (1974) arbeitet mit abstrakten Figuren, die er aus flachen plastischen Modulen erstellt, und ordnet diese gemäß den jeweiligen ortsspezifischen Gegebenheiten an. Die Objekte, die er an der Wand installiert, zeigen die Bezüge von Form, Symmetrie, Farbe und Maßstab.

"Meine Installationen kommen aus einer Mischung zwischen der abstrakten Malerei und der Wandmalerei. Ich besetze die Wand mit abstrakten Figuren.
Wenn ich mehr als eine Wand benutze, schließen die Figuren den Raum und das Publikum ein. Schließen die Figuren den Raum ein, ist es eine formale Handlung. Schießen die Figuren das Publikum ein, ist dies eine soziale Handlung. Meine Installationen brauchen einen aktiven Betrachter, jemanden, der das einzelne sieht, jemanden, der das Ganze sieht, alles auf einmal. Jemanden mit mehr als zwei Augen?"

Felipe Mujica beschäftigt insbesondere, auf welche Weise die Formen im Verhältnis zum Betrachter funktionieren. "Soziale Aktion" bedeutet, dass die räumlichen Arbeiten den Betrachter als einen Teil ihrer selbst einbeziehen.

Die Künstler haben zu ihrer Ausstellung einen Katalog vorbereitet, der ebenfalls den Titel Nice Portofolio trägt. In diesem Katalog finden sich Photos früherer Arbeiten, Projektzeichnungen sowie einige Texte der Künstler über ihre Arbeiten. (Die Zitate in dieser Pressmitteilung entstammen alle dem Katalog).