Ives Maes  STAY TIME EXTENDED

18/12/2012 – 26/01/2013

Eröffnung: Samstag, 15. Dezember 2012, ab 18 Uhr
Ausstellung: 18. Dezember 2012 - 26. Januar 2013

Press Release

Die Arbeiten des belgischen Künstlers Ives Maes setzen gewöhnlich dort an, wo etwas vorbei ist. Ihn interessieren die Hinterlassenschaften temporärer kultureller Interventionen. Dabei kann es sich um einen zerstörerischen Eingriff wie Krieg handeln, so bei Maes‘ skulpturalen Installationen, für die er "Landminen" und "Flüchtlingsunterkünfte" aus selbstauflösendem organischen Material (Gras gemischt mit Kunstharz) gefertigt hatte.

Auch in seinem groß angelegten Projekt über Weltausstellungen durchdringen sich künstlerisches Format und Objekt, um die (oft lange) Zeit nach den Events, für die ihre Orte transformiert wurden, festzuhalten. Selten wurden in der Vergangenheit Weltausstellungen "nachhaltig" geplant, ihr "Rückbau" findet oft gar nicht statt oder dauert Jahrzehnte. Die Fotografien von Ives Maes dokumentieren diese Arenen der Leistungschaus, nachdem die Blicke der Welt sich von ihnen abgewandt haben. Die Orte altern schnell, wie die Neuheiten, die dort präsentiert wurden.

Die Erfindung der Fotografie, datiert auf die Mitte des 19. Jahrhunderts, lief geschichtlich mit der Entwicklung des Formats der großen Weltausstellungen parallel. 1851 eröffnete im Londoner Hyde Park die erste von ihnen, die Exposition Universelle. Von Anfang an wurden die technischen Neuerungen im Bereich der Fotografie auf den Expos gefeiert und sie ist auch seit je Mittel der Wahl, um für sie Propaganda zu machen.

Indem Ives Maes mit Hilfe der Fotografie die Aura der nutzlos gewordenen Orte ihrer (Re-)Präsentation ins Ausstellungsformat quasi zurück transportiert, gibt er Ihnen die Zeit zurück, die sie nicht mehr haben.