Ingeborg Gabriel ohne Titel
25/04/2008 – 23/05/2008
Eröffnung: Freitag, 25. April 2008, 19-22 Uhr
Press Release
Seit Ende der achtziger Jahre widmete sich Ingeborg Gabriel vorwiegend dem variablen und vielseitigen Medium der Zeichnung, das sie mit großer Gewissenhaftigkeit, tüftelnd und experimentierend erforschte, ohne eindeutige, sofort greifbare Ergebnisse zu erwarten. Das umfangreiche zeichnerisch-graphische Werk ist geprägt von einer ebenso passionierten wie beharrlichen Suche nach Wahrheit und Reinheit des Ausdrucks.
Ingeborg Gabriel hat Hunderte von Zeichnungen geschaffen. Ihre Motive und Sujets spiegeln häufig die engere Lebensumgebung wider – Häuser, Köpfe, Portraits, Tassen und Gläser – deren eigentliches, großes Thema jedoch die Natur ist. In einer seltenen Bandbreite verschiedener Versionen, Materialien und Techniken hat sie Pflanzen und Lebewesen auf dem Papier erfasst. 1989-90 entstehen Blätter, mit denen sich wunderbar Geschichten erzählen lassen von Libellen, Raupen, Salamandern, Fliegen oder Fröschen. Dann wieder sind Rosen, Pilze und Tannen, Landschaft, Maulwürfe, Schnecken, Vögel, auch exotische Tiere wie Affen und Bären Ausgangspunkt der Zeichnungen. Ihre Form ist mit Farbe und Pinsel, dann wieder mit sicherem Strich erfasst, manchmal blitzt hintergründiger Humor auf.
Als Bildträger für ihre Arbeiten wählt sie Papier unterschiedlichster Qualität und verschiedenartigsten Charakters. Das Papier ist neben dem Zeichenmaterial ein wichtiges Element ihrer graphischen Laborversuche und wird als formbares Material begriffen. So bekommen einfache Notizblätter, gebrauchtes, bedrucktes und liniertes Papier ebenso zum Einsatz wie Photokarton, glatte oder raue Papiersorten, leichte und schwere Qualitäten. Der durchscheinende Bildgrund bestimmt in gleichem Maße den Charakter der Zeichnung wie der Auftrag. Das dem Papier inhärente Licht wird durch die zurückhaltende, sparsame Prägung und mitunter durch puderige Verwischungen zur Wirkung gebracht.