Markus Sleg Nur Mut
26/03/2002 – 03/05/2002
Eröffnung: Samstag, 23. März 2002, 19-22 Uhr
Press Release
Die Einzige, Pfleger, Simulant, Herzchen, Reisbauermensch, Neues-Ich, Kousine Blitz und Empörer heißen die Protagonisten des Dialogheftes ‚ Nur Muť von Markus Selg, das jetzt in seinem eigenen Verlag Possible Press* erschien. In voller
Lebensgröße haben die gleichen Individuen, an die Wände der Galerie gelehnt, in der Ausstellung gleichen Titels ihren realen Auftritt: Figuren zwischen Schauer moment und Expression, dem Pathos nicht abgeneigt. Der Ausstellungsraum als Bühne, Rauminszenierung als Mittel integrativer Objekt-Betrachter-Beziehungen, Konstruktivismus und Propagandakunst - die Liste tatsächlicher oder vermeintlicher Verweise für das Publikum ließe sich noch um einige Begriffe erweitern. Diese referenzielle Vielfalt ist das Resultat einer historisch tiefen und methodisch offenen Auseinandersetzung des Künstlers mit den Ausdrucksmöglichkeiten von Bild und Skulptur sowie Präsentationsformen, die verschiedenste künstlerische Ausdrucksformen sinnvoll zueinander in Bezug setzt. Monumentales Zentrum der Berliner Ausstellung ist eine nach oben gereckte Hand, die man so oder so ähnlich als Mahnmale für die unterschiedlichsten Zwecke von Tel Aviv bis Wladiwostok kennt. Bei Markus Selg allerdings ist sie aus Strohmatten statt Bronze und findet sich eingezwängt in ein Gitter aus rohen Holzdielen, das im wörtlichen Sinne den Rahmen des Ausstellungsraums sprengt.
Markus Selg, geboren 1974, war Mitglied der ‚Akademie Isotrop', die 1996 in Hamburg als Kollektiv von Künstlern, Musikern und Theoretikern gegründet wurde. Er lebt in Berlin.
* Bei Possible Press sind bisher Hefte von Lucy McKenzie, Stephanie Taylor, Thomas Gann, André Butzer und Helena Huneke erschienen.