Charline von Heyl & Heimo Zobernig Charline von Heyl & Heimo Zobernig
30/05/2018 – 20/06/2018
Vorbesichtigung: Dienstag, 29. Mai 2018, 19 Uhr
Preview: Tuesday, May 29, 2018, 7 pm
Dorotheum Düsseldorf
Südstraße 5
40213 Düsseldorf
Öffnungszeiten:
Montag – Freitag, 10 – 17 Uhr
Press Release
Charline von Heyl & Heimo Zobernig
Dorotheum Düsseldorf
Die Galerie Nagel Draxler präsentiert in den Düsseldorfer Räumen des Dorotheums Werke von Charline von Heyl und Heimo Zobernig. Die Künstler sind ähnlichen Alters und gehen die Frage der Malerei von sehr unterschiedlichen Standpunkten aus an. Die Ausstellung beinhaltet eine Gegenüberstellung dieser äußerst bedeutenden Positionen der zeitgenössischen Malerei. Während Heimo Zobernig stets einer abstrakten minimalistischen Position verpflichtet war, schöpft Charline von Heyl im wahrsten Sinne aus den Vollen und gestaltet fast barock anmutende Bilder.
In ihren meist großformatigen Werken spielt Charline von Heyl mit dem Gegensatz von abstrakter und figurativer Malerei. Ornamentale und figurative Formen verschmelzen miteinander oder verlieren sich in Abstraktion. Das eine scheint das andere zu ergeben, wodurch sich der eigentliche Gegensatz zwischen abstrakt und figurativ nahezu aufhebt.
Doch nicht nur die formalen Möglichkeiten der Malerei untersucht von Heyl in ihren Gemälden. Ebenso taucht immer wieder eine Gegenüberstellung und Vermischung von glatten glänzenden mit spröderen strukturierten Oberflächen auf, sodass auch die Struktur und der Prozess der Malerei zum Bildthema wird.
Das Zusammenspiel von Formen, Farben aber auch Schichten, lassen ihre Gemälde teils collagenartig wirken und spielen dabei mit der Wahrnehmung und dem Seheindruck des Betrachters. Häufig arbeitet die Künstlerin dabei über mehrere Wochen an verschiedenen Werken gleichzeitig um eine technische und formale Ausgewogenheit zwischen Abstraktion und Figuration zu erlangen.
Alle der hier ausgestellten Arbeiten sind Ende der 80er bis Anfang der 90er Jahre in ihrem Atelier in Düsseldorf entstanden.
Auch Heimo Zobernig arbeitet in seinen Gitterbildern (grids) mit verschiedenen Schichten. Mit expressivem Gestus aufgetragene Farbflächen werden von mit Tape vorgezogenen Gittern durchdrungen, womit der visuelle Effekt einer vielschichtigen Tiefe entsteht. Die von Zobernig an manchen Stellen verwendeten Technofarben schillern und changieren.
Der starke Reiz dieser Bilder liegt im fulminanten Clash von formaler Strenge und abstrakter Improvisation.
Zobernigs grids enthalten dabei eine entfernte Referenz an Piet Mondrians Bild New York City 1 von 1942. Während sich Mondrian an einem zweidimensionalen Stadtplan von New York orientierte, eröffnen Zobernigs Gemälde jedoch räumliche Perspektiven.
Charline von Heyl (*1960, Mainz) studierte bei Jörg Immendorff und Fritz Schwegler in Hamburg und Düsseldorf. Sie zählt zu den bedeutendsten Malerinnen der Gegenwart und fand zuletzt besonders in den USA große Beachtung.
Ihre Werke wurden in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert wie beispielsweise der Tate Liverpool, Kunsthalle Nürnberg oder dem Hammer Museum in Los Angeles. Darüberhinaus sind ihre Werke in den bedeutendsten internationalen Sammlungen vertreten wie der Tate Modern, London, dem MoMA in New York oder dem Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris.
Im Juni 2018 eröffnet in den Hamburger Deichtorhallen eine umfassende Einzelausstellung von Charline von Heyl, mit über 60 Leihgaben aus Museen und privaten Sammlungen und liefert somit erstmalig einen umfassenden Überblick über ihr künstlerisches Schaffen seit den 2000ern.
Heimo Zobernig (*1958, Mauthen, Kärnten) gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten europäischen Künstler der Gegenwart. In seinem sich über drei Jahrzehnte spannenden Oeuvre setzt er sich mit den künstlerischen Traditionen der Moderne auseinander. Zobernigs Bilder, Skulpturen und Installationen wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiert, darunter documenta X und documenta XI, Venedig Biennale 2001, MUMOK Wien, Kunsthalle Basel, K21 Düsseldorf, Tate St Ives, Museo Del Arte Reina Sofia Madrid, Kunsthaus Graz, Museum Ludwig Köln, um nur einige zu nennen. Im Jahr 2015 vertrat Heimo Zobernig Österreich auf der Biennale von Venedig.