Cornelius Quabeck Capital C
06/09/2008 – 04/10/2008
Eröffnung: 5. September 2008, 19-22 Uhr
Opening: 5. September 2008, 7-10 pm
Ausstellung / Exhibition: 6. September - 4. Oktober 2008
Press Release
CORNELIUS QUABECK
CAPITAL C
Die Motive von Cornelius Quabeck entstammen auf den ersten Blick der
gültigen popular culture des „westlichen weißen Großstadtbewohners
aus der Mittelschicht“, Comics, Filme, Plattencover, Magazine bilden
die Bildwelt des 33 jährigen. Die Alltagsästhetik der 80er, 90er und
2000er Jahre scheint seinem Interesse am nächsten zu liegen.
Die großen gezeichneten Kohleportraits auf Leinwand haben etwas
Posterartiges, geradezu Zweidimensionales. Seit kurzem sind sie mit
Applikationen von Alltagsmüll (entwertete Magnetstreifenkarten,
Coverbilder von Videospielen, alle Arten von Plastikmüll...)
versehen, die etwas noch krasser Banales und gleichzeitig Konkretes
bilden und die mit der Zeichenhaftigkeit der Gesichter auf Quabecks
Leinwänden zu konkurrieren scheinen, obwohl beides aus der gleichen
künstlich flächigen Normalität stammt.
Ein anderes Element, das in diese Bilder hineinspielt oder ganz
eigene bildet, ist eine bisweilen aquarellhafte, expressive,
bisweilen schillernd farbige gegenständliche, an die Grenzen des
Abstrakten ufernde Mischmaltechnik, deren künstlerische Herkunft
Traditionen von der Moderne bis heute aufruft. Das Malereihafte
mischt sich ins Zeichen- und Objekthafte wie ein zeitloses Element,
wie die Möglichkeit von Malerei als Farbe und Ausdruck in einer Welt
vorgefertigter Formen und Bedeutungen. In diesem Sinne malt Quabeck
nicht, sondern zitiert Malerei herbei, als Hintergrund im doppelten
Sinn des Wortes.
Die häufigen Selbstportraits, ganzflächig, als Mutationen oder als
Reminiszenzen des eigenen Gesichts, sowie der Titel dieser
Ausstellung „Capital C“ sind ein Hinweis darauf, das es um eine
Standortbestimmung geht: was kann „Ich der Künstler“, im Meer der
industriellen Bild- und Objektproduktion überhaupt an Differenz bzw.
an Subjektivität ins Spiel bringen. Sind es die überlieferten
malerischen Methoden, die Letzteres ermöglichen oder liegt das
Entscheidende, Sperrige, Andere in der Gewichtung, in der
Konstellation, im Mix von gemalter und repräsentierter Wirklichkeit?
Cornelius Quabeck lebt und arbeitet in Düsseldorf. SaD